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80% Verlust: Jetzt geht’s ums Überleben in der Ostschweiz!

Wenn der Bund jetzt nicht dringend vorwärts macht mit der sogenannten Härtefallregelung, droht noch im 2020 eine Konkurswelle. Acht Messevertreterinnen und -vertreter aus Liechtenstein, der Ostschweiz und Vorarlberg trafen sich zum ersten Messegipfel.


by Urs Seiler | 5. Dezember 2020

Die Messeprofis tauschten sich aus über ihre Erfahrungen in einem schwierigen Jahr und über mögliche Zukunftsszenarien. Die Olma Messen erfanden die «Pätch». «Wir wollten Neues ausprobieren. Auch wenn der Besucheransturm etwas unter den Erwartungen lag: Wir sind sehr zufrieden, denn wir haben viel gelernt», sagt Direktorin Christine Bolt.


«Einerseits spüren wir, dass die Aussteller motiviert sind, baldmöglichst wieder Messen zu haben, doch anderseits lassen die aktuellen Rahmenbedingungen nicht allzu großen Optimismus auf baldige Besserung zu», so Andreas Künzli von der Maurer + Salzmann AG, die Messen wie die Schwoof Frauenfeld, WOHGA Winterthur oder die Züri Oberland Mäss ZOM organisieren.


Notwendig: Dialog mit der Politik

Simon Büchel, Messeleiter der Rhema im Rheintal ist überzeugt: «Es benötigt in der jetzigen Lage unbedingt den Dialog mit der Politik. Um längerfristig erfolgreich bestehen zu können, sind wir auf Unterstützung angewiesen.»


Bild oben: Die regionalen Messemacher von links nach rechts: Jürg Stopp (SIGA Ausstellung AG), Roman Liver (Expo Chur AG), Sabine Tichy-Treimel (Messe Dornbirn), Georges Lüchinger (liact ag), Christine Bolt (Olma Messen St.Gallen), Gregor Wegmüller (Messen Weinfelden), Andreas Künzli (Maurer + Salzmann AG) und Simon Büchel (Rheintal Messe und Event AG).


Churer Gemeinderat lehnt Unterstützung ab

Die Umsatzeinbrüche sind riesig. Die Messemacher sprechen von rund 80 Prozent. Eine Unterstützung von Messen in den Regionen, die aber wie die RHEMA überregionale Ausstrahlung haben, lehnte der Kantonsrat St.Gallen ab. Eine Unterstützung der Expo Chur AG wurde im Churer Gemeinderat mit 10:11 Stimmen verworfen, wie Roman Liver, Projektleiter Messen & Bau von der Expo Chur AG, erzählt. Dabei ging es um die Unterstützung der Rückzahlung der Standmieten für die Higa 2020.


(Tichy-Treimel)

Die Herbstmesse Dornbirn war die erste Publikumsmesse in dieser Größe, die österreichweit nach dem 1. September stattfinden konnte. «Mit der Erlaubnis seitens der Bundesregierung, ab 1. September wieder Messen österreichweit veranstalten zu dürfen, war die Motivation im Messeteam besonders groß. Alle haben mitgearbeitet und waren happy über ein gemeinsames Projekt und Ziel, so hat uns die COVID-Zeit noch mehr zusammengeschweißt», so Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel (Bild oben).


Messen schaffen wirtschaftliche Effekte für viele Branchen

Messen sind für die drei Regionen sowohl gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich von großer Wichtigkeit. Die regionalen Messen in der Ostschweiz bewegten jährlich über eineinhalb Millionen Menschen, also ein Sechstel der Schweizer Bevölkerung. Sie haben eine wichtige wirtschaftliche Funktion als Wirtschaftsförderer und Impulsgeber für Handel, Handwerk und Gewerbe. Die Wertschöpfung die durch die Messen von Chur bis Winterthur und von Altstätten bis Weinfelden ausgelöst wird, liegt bei rund 360 Millionen Franken. Jetzt sind diese Marktplätze jäh gestoppt worden.




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