Die Wirtschaftslage für Schweizer Messebaufirmen ist gut, auch das Jahr 2023 kennt gut gefüllte Portfolios. Wenn denn nur die Energiekrise keinen Strich durch die Rechnung macht!
by Urs Seiler | 4. Oktober 2022
Messebautalk vom 14. September von links:
Nadia Di Santo von Zysset Messebau, Cyril Olivier Pape (verdeckt), Fabienne Müller (Pape Werbe AG), Aklile Seyoum (Pape), Irma van der Ploeg (Pape) Urs Bischoff (Bexpo AG), Jackie Schuster (Pape).
Endlich wieder Messe! Die Befreiung der ausstellenden Wirtschaft und von Messebau-firmen, sich nach der Pandemie wieder persönlich treffen zu können, ist unübersehbar.
Aber nach der Pandemie lauert die nächste Krise am Horizont: die Energiekrise. Wird sie die Veranstaltungswirtschaft wieder «ersticken»? Dreht der Staat der Messewirtschaft im Herbst/Winter 2022 das Licht aus?
Am Tisch stehen Fabienne Müller, Jacky Schuster und dann bei der Pfanne steht da
Am Messebautalk vom 14. September war der Tenor nicht einheitlich. Es wurden Befürchtungen geäußert, dass die Politik den Messen und Events wieder «das Licht löschen», wenn die Öffentlichkeit gezwungen ist, in Privathaushalten und öffentlichen Räumen Licht und Energie zu sparen.
Am Kochtop der Pape Werbe AG: Irma van der Ploeg. Vielen Dank für die Gastfreundschaft!
Wie smartville.digital am 14. September berichtete, sind Messeveranstalter allerdings teilweise dank der Nutzung von anderen Energiereserven auf ein solches Szenario vorbereitet. Da es sich in diesen Energiequellen um Öl oder Benzin handelt, ist das nicht gerade im Sinne der auch die Live Kommunikationswirtschaft erreichende Netto-Null-CO2-Diskussion. Aber dafür ist zur Zeit, wie auch die kontroverse geführte Debatte um die Atomkraft nahelegt, nicht der optimale Zeitpunkt.
Personalengpässe, Lieferschwierigkeiten und Preisanstiege?
Die während Covid aufgeschobenen Messen haben im 2022 zu einer drastischen Ballung von Veranstaltungen geführt, aber sie wird sich im 2023 oder 2024 auf quasi natürliche Weise wieder ergeben, wenn die Terminkollision von Messen und Events wieder dahinfällt.
Interessanterweise haben die teilnehmenden Messebaufirmen nach Covid kein Personal abgebaut. Im Gegenteil: die meisten, auch der Nicht-Anwesenden, haben heute mindestens gleich viel oder mehr Personal als vor der Pandemie
Werden Preissteigerungen mittel- bis langfristig die Veranstaltungswirtschaft ersticken?
Was aber eintreffen könnte, es wird auch an Kongressen und Seminaren lebhaft diskutiert: dass wegen der Personal- und Energiekostenverteuerungen Messen namentlich für Klein- und Mittelbetriebe zu teuer werden könnten, dass sie sich diese schlichtweg nicht mehr leisten können.
High Tech braucht High Touch: Argumente pro Medium Messe
Braucht es überhaupt Messen? Ja, je beratungsintensiver eine Branche und je erklärungsbedürftiger, desto wichtiger sind Messen. Das ist der Grund, weshalb Industrie-Unternehmen normalerweise mindestens 70 Prozent Ihres Marketingbudgets für Messeauftritte einsetzen.
Die Wirtschaft braucht wieder Messen, auch um während Covid verlorenen Boden wieder gut zu machen.
Das trifft gerade für die Exportwirtschaft zu, die einen bedeutenden Teil zum Schweizer Bruttosozialproduke beiträgt. Gerade die Exportwirtschaft ist auf Messen im Ausland angewiesen.
Das sind unter anderem die großen Weltleitmessen in Deutschland, wo sich meist auch die schweizerische Wirtschaft einfindet.
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