Das Kulturzentrum Gasteig in München wird auch während seines circa fünfjährigen Umbaus ein gewohnt vielfältiges und lebendiges Programm bieten – im Interimsquartier mit neuer Philharmonie im Stadtteil Sendling.
by Nüssli, CH - Hüttwilen | 11. Dezember 2020
Nach den Plänen von gmp International setzt NÜSSLI die temporäre Konzerthalle in Holzmodulbauweise um. Akustiker Yasuhisa Toyota sorgt für die Klangqualität. Europas grösstes Kulturzentrum mit mehr als 1,8 Millionen Besucherinnen und Besucher jährlich hat eine Generalsanierung nötig. Den Gasteig mit seinen 1.800 Vorstellungen pro Jahr – Konzerte, Theateraufführungen, Filme, Lesungen, Shows – bei laufendem Betrieb umzubauen, ist jedoch unmöglich. Im Spätsommer 2021 wird deshalb der Gasteig mit seinen Institutionen – Münchner Philharmoniker, Stadtbibliothek, Volkshochschule und Hochschule für Musik und Theater – seine Koffer packen und in ein Interimsquartier mit temporärer Philharmonie und weiteren Sälen umziehen. Schon jetzt wird auf dem Areal der Stadtwerke München an der Hans-Preißinger-Straße gebaggert und gebaut, damit das vielfältige Kulturangebot des Gasteig auch während der Sanierung genutzt werden kann. Im Bild oben der Konzertsaal.
Grosses Provisorium mit grossartiger Akustik
Herzstück des «Gasteig Sendling» ist eine fünfstöckige, temporäre Philharmonie, die trotz modularer Bauweise höchsten Konzertgenuss in beachtlichen Dimensionen bietet. Für die Akustik des Konzertsaales mit 1.800 Zuschauerplätzen im knapp 60'000 m3 grossen Provisorium sorgt Akustiker Yasuhisa Toyota mit seinem Büro Nagata Acoustics International. Das Architekturbüro gmp International ist als Generalplaner für Idee, Konzept und Planung des temporären Konzertsaales verantwortlich. Und der Schweizer Eventbauer NÜSSLI setzt die Interimsphilharmonie baulich um. «Für uns besteht die Herausforderung darin, die vielen und teilweise sehr komplexen Teilprojekte wie Rohbau/Hülle, Innenausbau, Deckenlandschaft, Philharmoniesaal, technische Gebäudeausstattung und Brandschutz zu koordinieren. Dabei kommt uns jedoch zugute, dass wir in München ein starkes, erprobtes Team im Einsatz haben, das zusätzlich Verstärkung erhält von einem lokalen Planungsbüro aus München», sagt Roland Gebhard, Projektdirektor von NÜSSLI. Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner ist sehr froh, mit NUSSLI einen Spezialisten für Modulbauweise im Eventbereich an Bord zu haben: «gmp, Toyota und NÜSSLI – das ist ein Dream Team!»
Überzeugend konzipiert und nachhaltig gebaut
Das Architekturkonzept von gmp verbindet den temporären Modulbau mit einer bestehenden ehemaligen Trafo-Halle der Stadtwerke aus den 1920er Jahren, die unter Denkmalschutz steht. Diese Halle, die derzeit bereits saniert wird, soll später den zentralen Anlaufpunkt des «Gasteig Sendling» bilden – als Standort von Bibliothek, Volkshochschule und allen Informations- und Ticketeinrichtungen sowie einem Café. Für Konzertbesucher und -besucherinnen wird die Halle der Haupteingang mit Foyer, Garderoben, Treppenhäusern und Aufzügen, die Alt- und Neubau verbinden. Den Konzertsaal aus Holz umgibt eine äussere Stahlkonstruktion aus Systemmaterial. Parallel zur Installation des Stahltragwerkes werden die Module für den Konzertsaal aus Vollholz vorgefertigt. Vor Ort werden diese Holzmodule platziert und montiert. Die Vorteile des Systembaus mit wiederverwendbarem Material verbindet sich hier mit der schnellen Bauweise des Modulbaus dank Vorfertigung. Und: Den Konzertbesucherinnen und -besuchern bereitet die angenehme Raumatmosphäre des Holzbaus mit der hervorragenden Akustik ein ganz besonderes Konzerterlebnis. Das Bild oben zeigt Gasteig die Ansicht Interimphilharmonie von der Schäftlarnstraße.
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