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Lockdown-Kosten von 40 Mrd Euro: Restart Now!

Endlich lässt sich wieder planen auf dem Messeplatz Deutschland: Bayern hat den Anfang gemacht für eine Öffnung der Messewirtschaft. Die ausstellende Wirtschaft benötigt sie dringend.


by Urs Seiler | 19. Mai 2021



Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg, Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen hatten anfangs Mai erste Perspektiven für einen Messeneustart formuliert. Jetzt hat auch die Bayerische Staatsregierung in ihrer Sitzung am 18. Mai eine Öffnungsstrategie beschlossen. Bei einer günstigen Entwicklung des Infektionsgeschehens soll die Wiederaufnahme des Messebetriebs bis spätestens zum 1. September möglich werden.



Diese positiven Signale sind deshalb so wichtig, weil die ausstellende Wirtschaft und die Messeveranstalter, namentlich für die Weltleitmessen in Deutschland, lange Vorbereitungszeiten benötigen. Ohne diese Signale waren die meisten Aussteller nicht bereit, ihre Werbebudgets wieder in Messen zu investieren.


40 Milliarden Euro ausgebliebene wirtschaftliche Effekte

Gemäß den Angaben der Nürnberg Messe sind im Jahr 2020 durch den Ausfall der Veranstaltungen im Messezentrum Nürnberg deutschlandweit wirtschaftliche Effekte von 1.55 Milliarden Euro ausgeblieben. Leidtragende Industrien waren neben der Messegesell-schaft selber auch Dienstleister wie die Messebau-Industrie, dann auch nutz-nießende gewerbliche Betriebe wie die Hotellerie, die Gastronomie oder Ver-kehrsbetriebe. Der Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA sagte am 17. Mai 2021, dass die drastischen Umsatzrückgänge von Hotellerie, Gastronomie, Bahn, Luftverkehr oder Taxis zu einem erheblichen Teil auf die Stilllegung des Messebetriebs zurück-zuführen waren. Nach Berechnungen des AUMA auf der Basis einer Ifo-Studie haben Absagen von Messen aufgrund von Corona Maßnahmen zu einem gesamtwirtschaftlichen Verlust von 40 Milliarden Euro geführt.



Mehr Planungssicherheit für Messegesellschaften und Aussteller

Für Dr. Roland Fleck, CEO der NürnbergMesse Group (Bild oben) ist die von der bayrischen Staatsregierung angekündigte Wiederaufnahme des Messebetriebs ein wichtiges Signal. Die Entscheidung sei jetzt ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. «Der mögliche Restart zum 1. September gibt unseren Kunden mehr Planungssicherheit und Perspektiven für unsere Messen im Herbst», sagt Dr. Roland Fleck.


Die Öffnungsperspektive lässt viele Branchen aufatmen. Bei der Messe Nürnberg laufen jetzt die ersten Planungen auf Hochtouren. Als erste Veranstaltung ist die European Coatings Show 2021 vom 14. bis 16. September 2021 geplant. Rund 500 Aussteller haben sich bereits für die Leitmesse der Lack- und Farbenindustrie angemeldet! Das zeigt den Willen der ausstellenden Wirtschaft, endlich wieder auf Messen Geschäfte zu machen. Denn auch der ausstellenden Wirtschaft fehlen die Umsätze, die durch den Ausfall ihrer Messeauftritte entstanden sind. Vom 28. bis 30. September 2021 folgt mit der Fachpack (Bild oben) die Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik und Prozesse. Bereits vor der Ankündigung der Bayrischen Staatsregierung hatte sich knapp 800 Aussteller angemeldet.


Fazit

«Wir brauchen jetzt bundesweit Entscheidungen pro Messe, sonst ist das Messeprogramm des zweiten Halbjahres 2021 in größerem Umfang gefährdet», sagte AUMA Geschäftsführer Jörn Holtmeier schon am 17. Mai. Und wann folgt jetzt die bundesweite Öffnung?

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