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«Nicht ganz zufrieden, aber es reicht»: 3.7 Milliarden wirtschaftliche Effekte der Messe Frankfurt

Der Messe Frankfurt geht es gut, so dass sie dank erfolgreicher Diversifizierung ihres Geschäfts auch in einem turbulenten Umfeld exzellent aufgestellt und ein wirtschaftlicher Katalysator ist. im 2026 dürfte der Umsatz erstmals auf jenseits der 800-Millionen-Euro-Grenze steigen. Die EuroBike der Fairnamic soll jetzt eine inhaltliche Unterstützung durch das Management der Messe Frankfurt erfahren.

 

von Urs Seiler || 5. Dezember 2025 von Urs Seiler || 5. Dezember 2025 || Vertretung der Messe Frankfurt für CH/Li | kommende Messen der Messe Frankfurt.


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Detlef Braun (links), der Geschäftsführer der Messe Frankfurt, sagte an der Jahrespressekonferenz vom 4. Dezember bescheiden, das 2025 sei «ein ganz ordentliches Jahr» gewesen, was in gewissem Masse eine leichte Untertreibung ist. Die 766 Millionen Euro Umsatz sind trotz der Euroschwäche ein beachtliches Ergebnis.

 

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Und der Vorsitzende der Geschäftsführer, Wolfgang Marzin (rechts), deutete an, «ein bisschen was ist noch drin Ende des Jahres». Der Umsatz der Messe Frankfurt von 766 Millionen Euro, davon 370 Millionen ausserhalb Deutschlands, in einem turnusmässig schlechten ungeraden Jahr, liegt in der Nähe des Rekordwertes von 2024 von 755 Millionen Euro und Wolfgang Marzin sprach davon, dass dieser Wert im 2026 auf einen neuen Rekord jenseits der 800-Millionenmarke steigen dürfte. «Die Ergebnisse sind erfreulich, auch die volkswirtschaftlichen Zahlen haben sich erfreulich entwickelt», fügte er an.

 

So arbeitet die Messe Frankfurt für den Mittelstand

Wolfgang Marzin meinte damit die Ergebnisse der brandneuen, an der Pressekonferenz vorgestellten Prognos-Studie zu den weiterführenden wirtschaftlichen Effekten von 3.7 Milliarden Euro der Messe Frankfurt an, die in starkem Masse in den Mittelstand fliessen in Hotellerie, Gastronomie, Verkehr und nicht zuletzt Messebau-Unternehmen.

 

Nach einer aktuellen Prognos-Studie erzeugen Veranstaltungen der Messe Frankfurt entlang der gesamten Wertschöpfungskette bundesweit sozio-ökonomische Effekte in Höhe von jährlich 3,7 Milliarden Euro. 2,1 Milliarden Euro entfallen auf Frankfurt. Bundesweit werden rund 30.000 Arbeitsplätze gesichert. Die daraus resultierenden Steuereinnahmen belaufen sich auf 667 Millionen Euro. Auf den Eigenveranstaltungen in Frankfurt kamen mehr als 81 Prozent der Aussteller und über 57 Prozent der Besuchenden von außerhalb Deutschlands.

 

Messestimmung besser als in der Wirtschaft

«Das Geschäftsjahr 2025 zeigt aufs Neue, dass unsere weltweiten Veranstaltungen Wirtschaftsmotor und Mutmacher für die Branchen sind. In Zeiten anhaltender geopolitischen und wirtschaftlichen Krisen gilt es Resilienz und Marktpräsenz zu stärken», betonte Detlef Braun.  «In diesem Kontext ist 2025 ein ganz ordentliches Jahr gewesen», ergänzte er.

 

Bis Jahresende werden weltweit 346 Veranstaltungen mit rund 95.500 ausstellenden Unternehmen und 4,9 Millionen Besuchenden stattfinden. Das sind gegenüber dem Vorjahr nochmal 300.000 mehr. Auf den Eigenveranstaltungen in Frankfurt kamen mehr als 81 Prozent der Aussteller und über 57 Prozent der Besuchenden von außerhalb Deutschlands.

 

,Unsere Messen sind längst nicht mehr nur singuläre Events, sondern ganzjährige Business-Ökosysteme. KI und Digitalisierung sind für uns kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeugkasten, um Effizienz, Geschwindigkeit und nachhaltiges Design an 365 Tagen zusammenzuführen – weltweit vernetzt und jederzeit verfügbar.» «Die Stimmung auf Messen ist gut, besser als in der Wirtschaft», ergänzte Wolfgang Marzin.

 

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In der Fragerunde nach der Pressekonferenz wurde die EuroBike angesprochen, von der sich aktuell massgebende Verbände zurückgezogen haben und deren Zukunft ungewiss erscheint. Sie leidet aber auch unter einem stärkeren Direktvertrieb, was Messen nicht gerade unabdingbar macht. Zum Rückzug der Fahrradverbände sagte Wolfgang Marzin: «Ein zweites Problem der EuroBike war die Bindung, des Veranstalters, die man normalerweise haben muss, aber die Verbände haben sich offenbar nicht so gefühlt. «Wir werden uns jetzt stärker beteiligen, wir werden uns ins Management einbringen mit dem ganzen Gewicht der Messe Frankfurt.»

 

25 neue Veranstaltungen im Ausland

Bis 2027 erweitert die Messe Frankfurt ihr Portfolio um 25 neue Veranstaltungen

weltweit. In Saudi-Arabien, wo die Messe Frankfurt bereits seit Jahren mit Veranstaltungen aktiv ist, wurden im Herbst eine Tochtergesellschaft eröffnet (Bericht folgt hier am Montag, 8. Dezember) und neue Formate gestartet.

 

Neben Zentralasien verstärkt die Messe Frankfurt ihre Aktivitäten in den ASEAN-Staaten. In Asien ist die Unternehmensgruppe seit rund vier Jahrzehnten intensiv vernetzt und zählt mit mehr als 60 Veranstaltungen zu den führenden Playern der Region. Im Rahmen ihrer pan-indischen Strategie hat die Messe Frankfurt ihr Konsumgüter-Portfolio dort gleich um fünf Veranstaltungen erweitert.

 

Der Geschäftsbereich Automotive mit aktuell rund 40 Messen und Events wird weiter ausgerollt. 2026 startet im größten Automobilmarkt Südostasiens die Automechanika Jakarta. 2027 geht die Messe Frankfurt mit der Automechanika Baku erstmals nach Aserbaidschan.

 

Gewinnrückgang durch interne und externe Effekte

Die Messe Frankfurt ist weltweit der erfolgreichste Messeveranstalter mit eigenem Messegelände (in Frankfurt). «Für uns ist es wichtig, dass wir die jeweils erfolgreichste Messe in einer Industrie haben» erklärte Detlef Braun. Dank der breiten Diversifizierung der Messe Frankfurt in Portfolio und in den Regionen dieser Welt kann die Messe Frankfurt Rückgänge in ebendiesen Regionen kompensieren. Beispiel ist die Prolight + Sound in Frankfurt, die aus Gründen eines veränderten Handels im Portolio in Frankfurt gestrichen werden musste, aber in China und neu in Thailand nach wie vor eine etablierte Messemarke ist.

 

Mit dem Rückgang des Umsatzes geht auch ein Gewinnrückgang einher. Grund sind drei Faktoren: Substanzielle Investitionen in eine neue «State-of-the-Art» Informationstechnologie, der schwächelnde Euro und steigende Energiekosten. «Im Jahr 2009, als ich als Vorsitzender startete, erwirtschaftete die Messe Frankfurt unter dem Strich 25 Millionen Euro Gewinn, heute 39 Millionen. Wir sind ganz zufrieden, aber es reicht nicht», sagte Wolfgang Marzin.

 

Das Geschäftsjahr 2026 dürfte wie erwähnt einen Rekordumsatz jenseits von 800 Millionen Euro bringen. «Wir sind sehr zuversichtlich, was das Geschäftsjahr 2026 betrifft. Es geht los mit der Heimtextil, das sieht sehr gut aus mit weit mehr als 3'000 Ausstellenden, die Ambiente mit 4'600 Ausstellenden ist vollständig ausgelastet und die Automechanika am Standort Frankfurt wird um die 300 Aussteller mehr aufweisen» schloss Detlef Braun.

 

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