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Messeplattform Zebi: Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Schule

Die Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi ist ein Erfolg und erfreut sich jährlich grosser Nachfrage sowohl bei Ausstellenden als auch bei Besuchenden. Warum ist das so? Und warum kann die Wirtschaft davon profitieren? Wir gingen auf Spurensuche und haben bei Zebi-Ausstellern nachgefragt, worin sie den Nutzen der Bildungsmesse für ihre Berufe sehen.


by Irene Reis, Kommunikation, Messe Luzern | 20. März 2023

Zebi: Wo Wirtschaft und Schule aufeinander treffen.


Nirgendwo treffen Wirtschaft und Schule so intensiv aufeinander, wie an einer Bildungsmesse – so auch an der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi jeweils im November bei der Messe Luzern. Ein Blick auf die vergangene Austragung zeigt, dass sie ein einzigartiger Treffpunkt für Wirtschaft und Schule ist. Vom 3. bis 6. November 2022 besuchten 530 Schulklassen und insgesamt 14'000 Jugendliche sowie 10'000 Erwachsene die Zebi. Dort kamen sie in Berührung mit der Arbeitswelt, mit Unternehmen, mit der Wirtschaft. Die nächste Zebi findest statt vom 9. - 12. November 2023 in der Messe Luzern.


140 Berufe praxisnah entdecken

Die Aussteller, zusammengesetzt aus Ausbildungsbetrieben, Berufsverbänden oder Schulen, präsentierten insgesamt 140 Berufe auf lebendige Art und Weise. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich an der Zebi einen einmaligen Überblick über ihre beruflichen Möglichkeiten verschaffen, oft auch über Berufe, welche sie zuvor noch nicht kannten. Erstmals an der Zebi 2022 zu entdecken waren die Oberflächenbeschichterin oder der Edelsteinfasser.


Wie immer war der Einblick an der Zebi sehr praxisorientiert. So wurde vier Tage lang gehämmert, verzinkt, programmiert, gemixt und vor allem intensiv nachgefragt. Die Schülerinnen und Schüler tauschten sich an den Ständen direkt mit Lernenden aus und konnten dabei selbst Hand anlegen. Sie haben 200 Tischlampen gebaut, 1000 Portionen Ravioli und Wok-Gerichte gekocht oder 350 Vogelhäuser aus Holz gezimmert.


Eine Plattform für Verbände

Damit dieser zentrale Überblick und dieses erlebnisreiche Entdecken möglich wurde, zeigten 160 Aussteller ihre Ausbildungen und Weiterbildungsangebote. Doch was macht den Nutzen für die Berufsverbände und Unternehmen aus? Warum sind sie bereit, den Aufwand auf sich zu nehmen und sich im Rahmen der Zebi zu engagieren?


Joachim Steiner präsentiert mit der Fachkommission der Zentralschweizer Milchwirtschaft BBZN die Berufe Milchtechnologe/login EFZ sowie Milchpraktiker/in EBA. Er erklärt: «Die Zebi ist darum sensationell, weil alle Ansprechpersonen für die individuelle Berufswahl vor Ort sind. Die Schülerinnen und Schüler selbst, aber auch Eltern, Grosseltern, Lehrer. So können wir die Fragen aller Beteiligten an einem Ort klären.»


Und diese Fragen würden immer wichtiger, denn es sei nicht mehr selbstverständlich, dass man einen Beruf kenne. «Wir können den Milchtechnologen und die Milchpraktikerin als moderne vielfältige Berufe präsentieren, Vorurteile aufheben und mögliche Perspektiven aufzeigen.» Der Aufwand sei zwar hoch und ein Auftritt mit hohen Kosten verbunden, doch: «Der Erfolg, den wir an der Zebi haben, gibt uns immer wieder recht und berechtigt diesen Aufwand.»


Nach der Zebi organisiert die Fachkommission jeweils einen Erfahrungsnachmittag für Interessierte – und der ist mit bis zu 40 Besuchenden gut besucht. Zum Vergleich: Jährlich werden in der Zentralschweiz rund 25 bis 30 Lernende ausgebildet. Joachim Steiner sieht einen weiteren wichtigen Vorteil der Zebi: «Ich schätze den Austausch mit den anderen Ausstellern. Man erfährt, wo deren Berufe heute stehen und welche Herausforderungen diese haben. Irgendwie sitzen wir ja alle im selben Boot.»


Genauso sieht das auch Thomas Christen, Präsident des Ob- und Nidwaldner Bäckermeisterverbandes. «Wir können an der Zebi ein attraktives Berufsbild präsentieren und die Jugendlichen dafür begeistern, unseren schönen Beruf zu erlernen.»

Thomas Christen (links) sieht den Wert von ManuArtis, dem Zentralschweizer

Lehrlingswettbewerb der Innerschweizer Bäcker-Confiseurmeister-Verbände, um das Handwerk

den Schülerinnen und Schülern an der Zebi zu vermitteln.


Zu diesem Zweck betreiben die Innerschweizer Bäcker-Confiseurmeister-Verbände gleich zwei Stände. Zum einen zeigen sie den Beruf Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in EFZ gemeinsam an einem Stand, etwa indem sie mit den Besuchenden Pralinés trempieren.


Thomas Christen schätzt die Zusammenarbeit der kantonalen Verbände, für welche die Zebi die ideale Plattform ist. «Gemeinsam mit allen Zentralschweizer Verbänden haben wir an der Zebi die Möglichkeit, einen schönen professionellen Fachstand mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu stellen und diesen einem sehr grossen Publikum zu präsentieren.»


Zum anderen bietet die Zebi eine Plattform für den Zentralschweizer Lehrlingswettbewerb ManuArtis. «An der Zebi werden die süssen Kreationen der Lernenden ausgestellt. So können wir das fachliche und kreative Schaffen der Lernenden präsentieren, was die Besuchenden jeweils sehr interessiert und beeindruckt. Die Zebi ist als breite, grosse und innovative Veranstaltung die einzig richtige Plattform für die schöne Ausstellung», sagt Thomas Christen.


Unternehmen als Lehrbetriebe kennenlernen

Doch nicht nur Verbände stellen ihre Berufe vor. Auch Unternehmen sind an der Zebi starke und wichtige Anbieter und zeigen die Lehrberufe ihrer Betriebe.


Kurt Bucher, Ausbildungsverantwortlicher und HR-Spezialist bei der Pilatus Flugzeugwerke AG, erklärt: «Die Zebi ist für uns die einzige Plattform in der Zentralschweiz, um unsere Berufsbildung und die 14 Lehrberufe einem breiten Publikum vorstellen zu können.» Die Lehrberufe bei der Pilatus Flugzeugwerke AG reicht von Anlagen- und Apparatebauer/in EFZ über Kunstofftechnologe/-login EFZ bis zu Produktionsmechaniker/-in EFZ.


Das Standteam der Pilatus Flugzeugwerke AG mit Kurt Bucher (rechts), der die Zebi schätzt, um die 14 Lehrberufe vorstellen zu können.


Wer sich nach der Zebi genauer informieren möchte, könne jeweils Ende Januar die Informationsveranstaltung für Schüler der Oberstufe, ihre Geschwister und Eltern besuchen. Das mache die Zebi zur sinnvollen Ergänzung zu den anderen Berufsmarketingmassnahmen des Unternehmens. Kurt Bucher fasst zusammen: «Die Zebi ist der Ort, wo wir einen direkten Kontakt zu Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrpersonen sowie zu anderen interessierten Berufsbildungsunternehmen und deren Berufsbildnern haben.»


Bildquelle: Messe Luzern


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