Automatisierung, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit: Das machte die EMO zur Weltleitmesse
- Urs Seiler
- 26. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
80'000 Besuchende, mehr als die Hälfte davon aus dem Ausland, liessen sich das 50-Jahr-Jubiläum der EMO wegen ihrer Vorreiterrolle in Produktionstechnologie, Austausch und Netzwerken nicht entgehen. 60 Prozent von ihnen äusserten Investitionsabsichten. Sie trafen auf 1'600 Aussteller aus 45 Ländern, die hier in Hannover ihre wirtschaftlichen Impulse.
EMO, VDW || 26. September 2025 || Vertretung der Deutschen Messe AG für CH/Li || Messen der Deutschen Messe AG weltweit

Fachbesucher aus aller Welt bekamen auf der EMO 2025 wichtige Innovationsimpulse und Inspirationen.
Einmal mehr hat sich die EMO als Top-Plattform für Führungskräfte und Einkäufer bewiesen. In der Besucherbefragung gab mehr als die Hälfte der Befragten an, zum Top-Management oder mittleren Management zugehören. Sie haben auch die Entscheidungskompetenz für Beschaffungen.
Im Mittelpunkt standen dabei vor allem die Themen Automation und Künstliche Intelligenz, die einmal mehr als Treiber von Produktionseffizienz in die industriellen Abläufe Einzug gehalten haben.

„Erneut ist es gelungen, auf der EMO die internationalen Marktführer der Metallbearbeitung zu versammeln und die neuen Themen der Industrieproduktion
zu adressieren“, sagt Dr. Markus Heering (Bild oben), Geschäftsführer des EMO-Organisators VDW abschließend. „Damit hat sie ihre Stellung als Weltleitmesse und Trendbarometer gefestigt“, resümiert er.

„Smarte und beeindruckende technische Lösungen stehen in Hülle und Fülle
zur Verfügung. Das hat diese EMO überzeugend gezeigt“, sagt Carl Martin
Welcker (Bild oben), Generalkommissar der EMO 2025. „Damit sie ihre Wirkung entfalten
können, muss der Investitionsbooster endlich zünden. Viele Projekte sind
nach drei Jahren Investitionszurückhaltung in der Pipeline, aber die Unsicherheit der politischen Rahmenbedingungen bremst Investitionen weiter aus“, so Welcker.
Im Ausland, insbesondere außerhalb Europas, zieht die Zuversicht bereits an.
Besucher von dort geben in der Besucherbefragung zu mehr als 60 Prozent
an, dass sie investieren wollen. In Deutschland sind es weniger als die Hälfte.
Das korrespondiert mit der aktuellen Entwicklung ausländischer Bestellungen
in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie, die in den ersten sieben Monaten 2025 um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen sind.
Die Nachfrage aus Deutschland ist im gleichen Zeitraum um 22 Prozent gefallen. Dennoch berichten EMO-Aussteller von Verkäufen. Norbert Teeuwen, Managing Director of Okuma Europe sagt: „Open Possibilities – genau das verbindet die EMO und Okuma. Unser Messeauftritt war ein voller Erfolg – drei Messemaschinen wurden direkt vom Stand an begeisterte Kunden verkauft. Für uns ist die EMO immer wieder ein Highlight.“
Schnittstellen zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Mehr als ein Drittel der Fachbesucher wollen Neues zu Digitalisierung und KI
erfahren. „Wir sehen den Mehrwert der KI in den Prozessen, in denen alle
Möglichkeiten zur Verarbeitung von Daten aus den Sensoren genutzt werden.
Dafür ist KI nützlich und verbessert die Qualität in der Fabrik“, sagt Jan Otoupakik, CEO von 4dot Mechatronics, einem Startup aus Tschechien. Das spiegelt auch der Zuspruch bei den P.O.P Talks wider, die täglich auf der erstmals zentralen angelegten Innovation Stage geführt wurden und zahlreiche Aspekte der KI in der Produktion beleuchtet haben.
Klaus Winkelmann, CEO von Fanuc Europe, sagt: „Wir sehen auch, dass Roboter in der Werkzeugmaschinenindustrie an Bedeutung gewinnen werden. Dabei werden Industrieroboter auch mit menschlichen Bedienern koexistieren. Sie werden in Zukunft die effizientesten Lösungen bieten.“
Automatisierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sorgen für höhere
Produktivität, Effizienz und Qualität. Das erhöht auch die Nachhaltigkeit in der
Produktion, indem etwa Energie- und Materialeffizienz vorangetrieben werden.
In der Forschung und beim Nachwuchs steht Nachhaltigkeit hoch im Kurs.
„Wir arbeiten an verschiedenen Lösungen. Ein sehr wichtiges Beispiel ist die
Reduzierung des Energieverbrauchs der Produktionssysteme, beispielsweise
durch den Kühlmittelfluss, um nur so viel Kühlmittel wie nötig und nicht so viel
wie möglich zu verbrauchen. Das war die Strategie in der Vergangenheit.
Dadurch können wir bis zu 95 Prozent der Pumpenergie, der elektrischen
Energie und bis zu 60 Prozent des gesamten Energieverbrauchs des Produktionssystems einsparen. Das ist also ein großer Schritt“, sagt Professor Berend Denkena von der Leibniz Universität Hannover.
Top-Plattform für internationale Führungskräfte
Insgesamt haben 93 Prozent der Besucher ihre Besuchsziele erreicht. 98 Prozent bewerten die EMO mit sehr gut bis befriedigend. Das spiegelt sich auch
im Urteil der Aussteller wider. Irene Bader, Vorständin beim deutsch-japanischen Unternehmen DMG Mori, bringt es auf den Punkt: „Was wir 2025 auf der EMO präsentiert haben, ist ein Blick in die Zukunft der Fertigung. Die Begeisterung und das wertvolle Feedback unserer Kunden haben uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig der persönliche Austausch für echte Innovation ist.“
Und German Wankmiller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Grob-Werke,
ergänzt: „Wir sind mit dem Verlauf der diesjährigen EMO insgesamt zufrieden
und trotz der aktuell herausfordernden Marktsituation positiv überrascht. Das
Besucheraufkommen und die Qualität der Gespräche waren durchweg positiv
und haben uns wichtige Impulse für die nächsten Monate gegeben.“
Die EMO 2027 findet vom 4. bis 8. Oktober in Mailand, Italien, statt.













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