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Fertig Covid! Warum die Süßwarenmesse ISM stattfinden muss

Die Wirtschaft braucht Messen. Die Koelnmesse ist entschlossen, die Süßwarenmesse ISM vom 30. Januar bis am 2. Februar 2022 durchzuführen.


by Urs Seiler | 24. Januar 2022



Die Wirtschaft braucht jetzt wieder Messen

Zur 36. Anuga kamen vom 9. – 13. Oktober 2021 mehr als 70'000 BesucherInnen aus 169 (!) Ländern und 4'600 (!) Aussteller aus 98 Nationen in die Kölner Messehallen.


Das war ein eindrückliches Statement - die Wirtschaft will wieder Messen. Daran hat das Rätseln um die viel gehörte digitale Transformation in der Messewirtschaft nichts geändert. Im Gegenteil: Die Industrie hat gerade wegen – oder wollen wir sagen dank - Covid erkannt, dass es ohne Messen keine wirtschaftliche Erholung gibt. 92 (!) Prozent der Aussteller der Anuga kamen aus dem Ausland. «Menschen aus 169 Nationen – das ist ein starkes Signal, wie sehr die Ernährungsbranche Messen braucht, um wieder Geschäfte zu machen», unterstreicht Oliver Frese, Chief Operating Office der Koelnmesse. Mit 92 Prozent der Aussteller aus dem Ausland muss man jetzt wohl auch die Annahme, dass sich der Messeplatz Deutschland als erster Ort für Weltleitmessen verabschiedet hat, korrigieren. Hier braucht es mehr denn je eine differenziertere Analyse. Sie folgt am Freitag, 28. Januar als Editorial in diesen Spalten.



Das ist einer der Gründe, weshalb die Koelnmesse entschlossen ist, die Süßwarenmesse ISM und die Parallelmesse ProSweets Cologne vom 30. Januar bis am 2. Februar 2022 durchzuführen. 1'200 Aussteller aus über 60 Ländern wollen endlich wieder live Geschäfte machen. Die Ausstellungsfläche beträgt 140'000 Quadratmeter.



«Es ist wichtig, dass wir unseren ausstellenden Unternehmen nach zwei Jahren Pause mit der ISM endlich wieder eine globale Plattform bieten. Darüber hinaus wissen wir von Gesprächen mit wichtigen Branchenvertretern, dass das Zusammentreffen auf persönlicher Ebene essentiell für das Geschäft ist», erklärt der Kölner Messechef (Bild oben).




«Als führender Branchentreff geht es uns vor allem darum, den Re-Start für die Branche so sicher wie möglich zu gestalten», sagt Sabine Schommer, Direktorin der ISM. Mit dem erprobten Sicherheits- und Hygienekonzept #B-Safe4business sorgt die ISM für umfassende Sicherheit für Personen, die genesen, geimpft oder getestet sind.


Teilnehmen, ohne dabei zu sein

Nach der Anuga gehen jetzt auch die ISM und die ProSweets Cologne online: Mit der neuen digitalen Plattform ISM & ProSweets @home sorgt die Koelnmesse dafür, dass sich alle relevanten Akteure beider Branchen nicht nur auf dem Messegelände, sondern auch digital vernetzen und zu aktuellen Themen auf dem Laufenden bleiben können. Besucher können sich jederzeit live dazu schalten oder Inhalte genau dann abrufen, wenn sie Zeit haben.


Think global – act local

Die Weltausstellung Expo Dubai trug viel zum Erfolg der wiederlancierten Yummex, dem ISM-Ableger der Koelmesse in Dubai, die neu ISM Middle East heisst, bei. Sie wirkte als wirtschaftlicher Katalysator für die regionale Messewirtschaft. Auf der Yummex 2021 haben deshalb die Länderbeteiligungen gegenüber früheren Jahren zugelegt.


Wenn man weiß, wie wichtig die Gesprächskultur im arabischen Raum ist, lässt sich leicht nachvollziehen, weshalb Messen für die wirtschaftliche Erholung so wichtig sind.

Bildcollage: Der Schweizer Stand von Switzerland Global Enterprise auf der Gulfood in Dubai vom November 2021. Oben links: Urs Seiler, Eric Grossmann.


Eric Grossmann ist Inhaber von Z3 Live Communication in Olten. Z3 Livecommunication baute auf der Gulffood in Dubai im November 2021 den Gemeinschaftsstand für Switzerland Global Enterprise. Er erklärt, was die Gulfood in Dubai leistet: «Während Covid sind die Messen auch hier in den Emiraten eingebrochen. Jetzt müssen langjährig aufgebaute Kontakte mit Einkäufern wieder aktiviert werden. Das geht nur auf Messen». Er ergänzt: «Ich bin immer wieder beeindruckt, auf welch hohem Niveau die Messen in Dubai stattfinden.»


Zum Neustart der Yummex in Dubai der Koelnmesse kamen vom 7. – 9. November 2021 über 235 Aussteller aus 37 Ländern und 9'000 FachbesucherInnen. Die Standfläche war grösser als in der Austragung vor der Pandemie im 2019! Kölns Messechef Gerald Böse konnte deshalb Entwarnung geben: «Wir sind hocherfreut über diesen sehr erfolgreichen Neustart der Yummex Middle East.» Zur Stärkung der Marken wird die Yummex im Jahr 2022 zur ISM Middle East. Sie findet vom 8. bis 10. November 2022 im Dubai World Trade Center statt. Mit .4'000 Firmen aus 120 Ländern ist die Gulffood die größte jährlich stattfindende Food & Beverages-Messe der Welt.


Stabile wirtschaftliche Substanz: Positive Signale aus Köln für das Jahr 2022

Erklärtes Ziel von Kölns Messechef Gerald Böse ist es, wieder an ein Umsatzniveau von vor Covid von um die 400 Millionen Euro anzuschließen. «Dies könnte ab 2023/2024 wieder der Fall sein», sagt er.


Gemäß Pressemitteilung vom 13. Januar 2022 zum Geschäftsjahr 2021 bleibt die wirtschaftliche Substanz der Kölnmesse unverändert tragfähig. Im 2021 wurde bei einem Umsatz von 130 Millionen ein Verlust im zweistelligen Millionenbereich erwirtschaftet. Für das Jahr 2022 erwartet Gerald Böse, immer in Abhängigkeit des weiteren Pandemie-verlaufs, 250 Millionen Euro Umsatz mit deutlich geringerem Verlust. Das wäre dann bereits wieder ein Pre-Covid Niveau! Im Jahr 2016 erwirtschaftete die Koelnmesse 268 Millionen Euro, im Jahr 2014 230 Millionen.


Trotz der wirtschaftlichen Einbußen wird die Koelnmesse an zentralen Elementen ihres umfangreichen Investitionsprogramms Koelnmesse 3.0 festhalten.


Andere Baumaßnahmen werden dagegen verschoben, darunter Teile der Hallensanierung sowie der Freiraum- und Fassadengestaltung. «Damit behalten wir das Heft des Handelns in der Hand. Es ist die Aufgabe, uns im Sinne unserer Kunden und des Messe- und Kongressplatzes Köln auch in ungewissen Zeiten bestmöglich auf die Fortsetzung des weltweiten Messegeschäfts vorzubereiten», sagt Gerald Böse.


Messen der Nahrungsmittelbranche




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