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Igeho Absage: Rückschlag für die ganze Messewirtschaft

Die Lockerungsschritte in der Schweiz am 23. Juni kamen zu spät. Die Gastronomiebranche hat sich jetzt gegen eine Igeho vom November entschieden. Es sind dramatische Auswirkungen auf die ganze Messewirtschaft zu erwarten.


by Urs Seiler | 5. Juli 2021




Wenn der Hoffnungsträger stirbt

Die Absage der Igeho Messe für Hotellerie und Gastronomie durch den Messebeirat und die MCH Group könnte jetzt den Zauderern und Zögerern auch von anderen Messen ein Signal geben, in diesem Herbst nicht an ihrer Branchenmesse aufzutreten. Eine falsche Reaktion, denn MessebesucherInnen warten nur darauf, wieder persönlich mit ihren Lieferanten in Kontakt zu treten. Es gibt schon per definitionem keinen Ersatz für Messen, keine Alternative, um post Covid wieder ins Geschäft zu kommen.


Die Absage könnte jetzt für Aussteller auf anderen geplante schweizerischen Messen im zweiten Semester 2021 eine Signalwirkung haben. Veranstalter kämpfen jetzt nicht mehr nur gegen Covid, das hoffentich bald aus dem Weg geräumt ist – sondern jetzt auch gegen eine pessimistische Stimmung in der ausstellenden Wirtschaft. Und was geschieht jetzt mit der Hoffnungsträgermesse Swissbau vom Januar 2022?


Die Abwärtsspirale

Die MCH Group sagt in ihrer Pressemitteilung: «unsere Aussteller und Verbände benötigen für ihre individuellen Standkonzepte lange Planungs- sowie Vorlaufzeiten, verbunden mit beträchtlichen Investitionen. (es) fehlen der finanziell stark in Mitleidenschaft gezogenen Hospitalitybranche schlicht die finanziellen Mittel für die Igeho 2021.»


Die Igeho war oder ist eine der ganz wenigen verbliebenen Fachmessen der MCH Group mit einer ansehnlichen Grösse. Zur Igeho 2019 kamen 650 Aussteller und 75'000 FachbesucherInnen.


Auf der Website wurde bereits die IFAS Zürich vom 19. – 29. Oktober als «IFAS digital mit Side Events bekannt gegeben. Vom 23. – 26. September 2021 war zudem die weltberühmte Art Basel, die einzige verbliebene Weltleitmesse in der Schweiz, geplant. Findet sie tatsächlich statt? Oder «nur» digital? Haben jetzt die Galeristen eine Ausrede, dass die kurze Planungsphase bis im September für einen Auftritt nicht ausreiche? Es würde nicht erstaunen.


Betroffen: die ganze Dienstleistungsindustrie

Die Igeho als eine der ganz wenigen verbliebenen funktionierenden Messen der MCH Group wird jetzt ein weiteres grosses Loch in die Kasse des Veranstalters und der Messedienstleistungsindustrie, etwas Messebaunternehmen, wo diese dringend auf die Wiederbelebung der Messewirtschaft angewiesen wäre oder auch des lokalen Gastronomie- und Hotelgewerbes, reissen. Wie man weiss, werden aus jedem Franken, der auf einer Messe für Standmiete oder Standbau ausgegeben wird, wirtschaftliche Effekte von 4 bis 10 Franken.

Die nächste Igeho findet im November 2023 in Basel statt.


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